Transnationale Workshopreihe – »Hoch die intersektionale Solidarität«

22.-24.02.2023, Weltecho, Chemnitz

Wir freuen uns, Euch zu unserem nächsten Teil unserer transnationalen Workshopreihe in Chemnitz einzuladen. Gemeinsam mit lokalen zivilgesellschaftlichen Akteur:innen und politischen Bildner:innen, Forscher:innen und Künstler:innen aus anderen Teilen Deutschlands und Europa möchten wir lernen, wie intersektionale Solidarität eigentlich in der Praxis aussieht.

Bitte meldet Euch für die einzelnen Workshops an!

European Alternatives hat im März 2022 die erste “Werkstatt der Solidarität” im Chemnitzer Weltecho veranstaltet. Unsere Gespräche mit lokalen Engagierten, Antifaschist:innen und migrantischen Communities haben uns vor allem gezeigt, dass drei Fragen immer wieder gestellt werden: (1) Wie organisieren wir in Sachsen und Ostdeutschland Strukturen für eine visionäre demokratische und solidarische Zivilgesellschaft? (2) Wie erzählen wir Geschichten nicht nur über die Unterschiede von Herkünften und Identitäten hinweg, sondern auch über die Grenzen von Kämpfen und Nationen hinweg? (3) Und wie können migrantische Communities und Strategien der politischen Beziehungsarbeit in Projekten, Kampagnen und Wahlkämpfen eine wichtigere Rolle spielen?

Unter dem Motto “Hoch die intersektionale Solidarität” treffen in Workshops, Diskussionen und Aktionen Chemnitzer:innen und Sächs:innen mit Organizer:innen, Künstler:innen und Aktivist:innen aus ganz Europa zusammen, um gemeinsam zu sprechen, zu denken und zu lernen, wie Community Organizing als politische Beziehungsarbeit intersektional und transnational praktiziert werden kann, um unsere geteilte politische Ohnmacht zu überwinden und mit vereinten Kräften mehr und stärker zu werden.

 

Programm

Mittwoch, 22.02.2023, 19:00-22:00
»Pride« – Film & Nachgespräch

Wie ein gemeinsamer Kampf von Queers & Kohlearbeiterfamilien Geschichte gemacht hat

Pride, ein britischer Film, der auf wahren Begebenheiten beruht, erzählt von einer Gruppe homosexueller Aktivist:innen, die sich 1984 für streikende Bergleute eingesetzt haben. Der Film zeigt, wie zwei verschiedene Gruppen gemeinsam gegen Unterdrückung kämpfen und in ihrer gelebten Solidarität triumphieren. Nach dem Screening des Films werden wir in einem Nachgespräch zusammenkommen und diskutieren: Wie sind die Erfahrungen der Solidarität auf Chemnitz, Sachsen und Ostdeutschland anwendbar und was heißt es heute, Grenzen in unserem Engagement zu überwinden?

 

Donnerstag, 23.02.2023, 9:00-12:00, Weltecho
Everyday Assemblages – Community Arts Workshop with Alicja Rogalska (English)

How Socially Engaged Art Opens Imaginary Doors for Migrants, Workers, and Activists

The workshop will employ a variety of artistic methods and tools to generate ideas for socially-engaged cultural projects involving everyday people searching for emancipatory futures. Starting with examples from Alicja's art practice, and using techniques inspired by her cultural animation background and experience of working in alternative art education, the workshop will guide the participants in modeling their own critical, playful and speculative projects. We will focus on ideas involving various communities and groups, addressing specific issues, and relevant to local contexts.

 

Donnerstag, 23.02.2023, 14:00-18:00, Weltecho
1:1-Gespräche an der Haustür – Organizing-Feldtraining mit Robert Maruschke (max. 12 Teilnehmer:innen)

Wie wir Projekte, Kampagnen und Bewegungen in der Nachbarschaft verankern und gemeinsam Erfolge erzielen

In Chemnitz und Sachsen stehen 2024 und 2025 zahlreiche wichtige Wahlen an und gleichzeitig steht das Europäische Kulturhauptstadtjahr vor der Tür. In diesem Training wird Robert als erfahrener linker Organizer und politischer Bildner die Frage zur Diskussion stellen, wie unsere Projekte und Kampagnen an einer stärkeren Verbindung zu unseren Nachbar:innen auf dem Land und in der Stadt arbeiten können. Hierfür verorten wir (linkes) Organizing als Teil intersektionaler Bewegungen, blicken auf die Systematik persönlicher Gespräche und erproben diese praktisch im Feld in einer Nachbarschaft in Chemnitz. Am Ende des Trainings werden wir alle neue Perspektiven auf (intersektionale) Organizing-Prozesse und konkrete Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung unserer politischen Praxis in der Tasche haben.

 

Donnerstag, 23.02.2023, 19:30-22:00, Weltecho
Intersektionale Solidarität muss praktisch werden – Talks & Diskussion von und mit Berena Yogarajah, Tarek Shukrallah & David Häußer u.a.

Wie wir unsere Kämpfe für eine solidarische Gesellschaft der Vielen verbinden können

Alle Welt spricht von Intersektionalität, doch was bedeutet das praktisch? Sich der grausamen Ungleichheit unserer Leben bewusst werden? Gemeinsam über Grenzen hinweg engagiert sein? In einer interaktiven Vortragsreihe mit anschließender Diskussion wollen wir darüber sprechen, wie wir Solidarität zwischen Communities aufbauen und stärken – in Chemnitz, Sachsen, Ostdeutschland und transnational. Inspiriert von den Erfahrungen von Berena, Tarek, David und anderen Chemnitzer Zivilgesellschafter:innen sprechen wir darüber, wie Solidarität zwischen antirassistischen, queeren, feministischen, antifaschistischen und Klassenkämpfen … praktisch werden kann. Wir lassen die von Rechts allzu leicht zu vereinnahmenden, identitätspolitischen Fallen hinter uns und schauen strategisch auf einen neuen Horizont, wie wir mehr und stärker werden können - für eine solidarische Gesellschaft der Vielen.

 

Freitag, 24.02.2023, 10:00-13:00, Weltecho (nicht-öffentlich)
Geschlossene Gesellschaft – Strategiewerkstatt (u.a. Frauke Wetzel)

Wie wir Narrative, Strukturen, Strategien und Aktionen für die kommenden Herausforderungen entwickeln

Spätestens seit 2018 schaut die Welt auf Chemnitz und die lokale Zivilgesellschaft. Was sind die konkreten lokalen Probleme, welche Akteur:innen stehen im Mittelpunkt? Welche strategischen Ansätze haben sich als erfolgreich erwiesen und welche führen in die Sackgasse? Diese Strategiewerkstatt bringt zentrale Chemnitzer Akteur:innen zusammen, um Lektionen aus den Kämpfen der letzten Jahre zu ziehen und gemeinsam zu reflektieren, welche Herausforderungen in den nächsten Jahren angesichts der Superwahljahre 2024/2025 und des Europäischen Kulturhauptstadtjahres mit welchen Narrativen, Strukturen, Strategien und Aktionen angegangen werden müssen, um langfristig eine demokratische und solidarische Gesellschaft der Vielen aufzubauen.

 

In Kooperation mit

nun – neue unentd_ckte narrative

Weltecho

 

Gefördert durch

Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)

Sächsisches Ministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG)